Juni 2016 Michel
wieder mal in Travemünde
Video 1
Video
2
…es war einmal ein
kleiner Junge…
…namens Michael, geboren an der deutschen
Ostseeküste zu einer Zeit, wo alles noch viel ruhiger
war. Nicht dass etwa ein Märchen so anfangen würde,
aber irgendwie ähnlich war es halt doch…
Die 50-er Jahre, Umbruch, Aufbruch und heile Welt
Stimmung hiess nach dem zweiten Weltkrieg die Devise.
Aufbauen, Kraft sammeln, endlich wieder in Frieden
leben. Lachen, Freude empfinden, Spass haben ! Nach
einer langen Zeit voller anderer, fremder und böser
Geräusche waren das Radio und was daraus an Musik neu
erklang Labsal für die geschundenen Seelen der
Menschen.
Es war die Zeit als die 78-tourigen, zerbrechlichen,
Schellackplatten und die Grammophone langsam
verschwanden. 1952 wurden erstmals unzerbrechliche
Singles aus Vinyl gefertigt und die
Radioempfangsgeräte wurden damals zu sogenannten
Radio”Truhen” mit eingebautem Plattenspieler. Zurück
zu Klein-Michael, der von alledem Mitte der 50-er
Jahre nichts wusste. Ausser dass aus Opa Helmut’s
Radiotruhe, die für ihn eine Schatztruhe war, Klänge
ertönten, die ihn - wie einst der Rattenfänger im nahe
gelegenen Hameln mit seinem Flötenspiel die Kinder -
magisch anzogen.
Lieder von Cowboys, Matrosen, Fernweh und Sehnsucht. "Sie
hiess
Mary Ann und war sein Schiff, er hielt ihr die Treue
was keiner begriff” sang Freddy Quinn, “Bei uns in Laramie
kennt jeder Cowboy den schwarzen Jonathan” Gerhard Wendland. "Einmal
in
Tampico” (wo immer das ist…) wollte Teddy Tim
sein, “denn
nur in Tampico bleibt keiner lange allein, dort
gibt's für jeden immer nur Sonnenschein”. Peter
Alexander und Leila Negri meinten “Die
süssesten
Früchte
fressen
nur
die
grossen
Tiere,
nur
weil
die Bäume hoch sind und diese Tiere gross sind.
Nur weil wir beide klein sind erreichen wir sie
nie”.
Völlig fasziniert sass oder stand der kleine Michael
also in der Stube seiner Grosseltern vor dem Gerät und
lauschte Lieder, die man “Schlager” nannte. "Opa,
Platten” kam dem zweijährigen von den Lippen und er
durfte wie auf dem Bild, links die Radiotruhe, diese
Platten sogar andächtig in der Hand halten.
Die Singles hatten in der Mitte einen
kleinen schwarzen Stern. Fortan legte Micha-uli, wie
ihn seine heute 104-jährige Oma nannte, die Platten
auf seinen Zeigefinger, drehte die Scheibe mit der
freien Hand und sang dazu was aus der Truhe an Liedern
erklang.
In der Radio-Truhe selbst waren 10 Singles, ohne den
kleinen Plastik- Stern in der Mitte, auf einem runden
Turm gestapelt. Wenn ein Lied zuende war, fuhr der
Tonarm zurück und eine neue Single fiel in die Tiefe
auf den Plattenteller um dann wieder vom Tonarm und
der Nadel abgespielt zu werden. Wie von Zauberhand so
schien es.
Von da
an hatte diese“Platten-Magie" von ihm Besitz
genommen und sollte ihn nie mehr loslassen. Die
Eltern zogen mit dem 3-jährigen bald in die
Schweiz. Nur jeden Sommer kam er zurück, und sein
Opa gab ihm später jedes Jahr eine oder zwei
seiner Platten mit.
Kaum 10 Jahre später, inzwischen 13-14-jährig,
hatte Michael schon eine wertvolle
Briefmarkensammlung seines Vaters (das gab damals
Ärger) gegen Singles eingetauscht und besass etwa
1000 dieser schwarzen Scheiben, konnte sich
aber noch keinen eigenen Plattenspieler leisten.
Diesen lieh er sich immer aus. Fortan wurde jeder
5-Liber des wöchentlichen Taschengeldes in eine
neue Single investiert und die magische Musik
begann immer mehr sein Leben zu bestimmen.
Mit 15 legte Michel erstmals an einer Party von Freunden
Musik auf. Das häufte sich immer mehr, so dass
Pfarreiheime und sonstige Veranstaltungen an
Samstag Abenden folgten. Zwei Jahre später,
während der Lehrzeit, kamen die ersten
professionellen Auftritte im Luzerner Café Rialto.
Michel wurde Berufs-Disc-Jockey (Platten-Reiter),
heute D.J. oder Deejay genannt, Musikjournalist
und Radiomoderator und ist seither über 3000 mal
aufgetreten. (Alles weitere siehe Files
Kurzbiografie “Musicmagicians”
und “Biografie”).
Inzwischen haben sich über 30’000 Singles und
EP’s, 11’000 Langspielplatten und 10’000 CD’s in
seinen Musikarchiven angesammelt. Darunter alle
grössten Hits der Musikgeschichte und unzählige
Raritäten, die immer wieder dazu kommen und in der
ganzen Schweiz bei seiner
“Vinyl-Singles-Oldies-Show” zu hören und in
Originalhüllen zu sehen sind. Chris von Rohr nennt
ihn den "Oldies-Druiden", Tele Tell den
“Gralshüter alter Platten”, die Neue Luzerner
Zeitung "Mr. Oldies" und der Walliser Bote
"Vinyl-Papst".
...und wenn sie nicht
verklungen sind dann spielt er sie noch
heute…
"In the
Beginning" - Fotos/Presse/Inserate
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